SIE IST SO KURZ DAVOR.

Am Ende einer langen Reise. Als sie zu mir kam, lebte sie ein Leben, das nicht ihres war. Eingemauert von Strukturen – aber noch viel mehr von ihren Ängsten. Ängsten zu sterben, versteckt hinter allen möglichen Krankheitsängsten. Kaum konnte sie noch an etwas anderes denken.

Ein Leben im Lebensverbot. 

Selbstbestimmung, Glück und Leichtigkeit – lange ersehnt, aber mit Todesstrafe belegt. Innerlich. 

Aber mit ihrer leisen Klugheit, Beharrlichkeit und Konsequenz hatte sie mich schon immer beeindruckt.

Die trugen sie durch das Tal der Todesangst, der Tränen und Entbehrungen – durch das Verpuppungsstadium in die Verwandlung zum Schmetterling hinein.

Und jetzt steht sie hier – so offensichtlich am Ende ihrer Reise. Mutig eingestiegen in ein Leben, das IHR entsprechen darf. 

Und gerade JETZT klopfen mit jedem Schritt in dieses Neue hinein die alten Stimmen an – wie Geister aus einer lang vergangenen Zeit.

Das müssen wir wissen: Dass genau SO die inneren Machtstrukturen funktionieren. Solange wir uns fügen und unsere Rolle spielen oder still halten, lassen sie uns in Ruhe. Aber in dem Moment, wenn wir nach den Sternen greifen, sind sie hellwach. Geben uns nicht freiwillig her. Niemals würden sie widerstandslos auf ihre Macht verzichten. 

Augen geradeaus, Eurydike – nicht zurückschauen, nicht das Ziel aus den Augen verlieren…- weil du verstehst!

Wir bauen die Reiseroute im Raum: Sichtbar. Sinnlich. Übersichtlich.

Der Strand des Alten.

Das Meer der Überfahrt.

Der Weltenwechsel.

Der Strand des Neuen. Der Identität jenseits von Trauma. 

Und die Wolke des Lebensverbots – genau bis an die Küste des Neulands heran.

Ich sage immer: Der Übergang in unsere Identität jenseits von Trauma ist wie ein Umzug in ein völlig fremdes Land. Wo wir nicht einmal ansatzweise die geschriebene oder gesprochene Sprache verstehen. Nicht wie England oder Italien, sondern vielleicht China, Russland oder Japan.

Genau dorthin – unmittelbar vor den Strand des Neulands – legen wir das Lebensverbot.

Sie fängt im Alten an. Mit ihrem Körper. Atmet. Spürt. Wo sie überall schon NICHT MEHR zuhause ist.

Erforscht die Überfahrt. Ihre Empfindungen. 

Wie sehr ihr welche Stelle vertraut ist, wie sehr sie ihr noch entspricht.

Die Wirkung der Wolke über dem Meer.

Und VOR ALLEM den RAUM AUßERHALB der Wolke. (Den haben wir nämlich vergessen, wenn wir in der Wolke sind.)

Hier lade ich sie zu größtmöglicher Langsamkeit ein. (Du erinnerst dich: Heilung der Zukunft beantwortet schwierige Übergänge mit größtmöglicher Verlangsamung.) 

Damit sie nicht nur MACHT.

Damit sie ihre Seele nicht zurücklassen muss.

Damit sie alles FÜHLEN kann, was ihr sonst den Übergang verbaut wie ein Vergessenszauber.

Jetzt – mitten auf hoher See – ist SIE es, die mit den Kräften forscht und spielt. Nicht mehr die Ausgelieferte, sondern die Regisseurin. 

Immer wieder der Übergang – in beide Richtungen: Seitlich aus der Wolke heraus…- und wieder hinein. Hin…- und zurück…- und wieder hin. 

Wie Ronja Räubertochter und ihr Freund Birk, als sie sich vor dem Höllenschlund hüten. (Und hüten heißt dort, von einer Seite zur anderen hin und her zu springen, immer wieder.)

Nicht das RAUS ist das, was Freiheit schenkt – sondern in jedem Moment angesichts der Wolke die WAHL zu haben. 

IN der Wolke fühlt sich ihr Körper eng und starr an – jede Bewegung zäh wie gegen viel Widerstand.

Der Blick zum Neuland verstärkt die Enge.

AUßERHALB der Wolke ist der Körper weich und beweglich, frei und voller Energie.

Nach vielen dieser Übergänge steht sie in der Wolke – nun auch dort recht entspannt, weil sie weiß, sie hat die Wahl. Zwischen ihr und dem Neuland nur noch das Kissen des Lebensverbots. 

Auf einmal, beim Gedanken an den letzten nötigen Schritt, ist alles wieder eng und zäh. 

Ich frage: „Was weißt du schon?“ Nur das.

Ein Lächeln geht auf in ihrem Gesicht. Und unvermittelt macht sie einen Schritt seitlich aus der Wolke heraus. Aufatmen. Sie ist furchtbar erschöpft, als hätte sie einen Marathon hinter sich.

„Lass dir Zeit“, sage ich, „erlaub dir, Kraft zu schöpfen und den nächsten Schritt aus deinem Körper entstehen zu lassen. Nicht im Kopf.“

Sie steht – versunken. Atmet schwer. Dann wird es leichter. 

Auf einmal macht sie ganz unvermittelt einen leichtfüßigen Schritt, fast einen Hopser, an den Strand des Neuen. Außerhalb der Wolke seitlich am Lebensverbot vorbei.

„Das kam ganz und gar aus meinem Körper. Ich hatte nicht mal Zeit, dich zu fragen.“ Sie ist selbst ganz überrascht.

„Ist das möglich, dass es so einfach ist? Da muss doch irgendwo ein Haken sein…“

„Was, wenn nicht?“, frage ich. „Was, wenn das Lebensverbot gelogen hat, damit du bleibst?“

Wenn wir die Gesetze von Trauma für uns nutzen, beginnt Leben ohne Geländer. Erschreckend mühelos.

Das ist Mikrointegration.

MIKROINTEGRATION WEIß DIE GESETZE VON TRAUMA F Ü R SICH ZU NUTZEN UND SPIELRAUM DARIN ZU FINDEN.

Was trennt dich vom Neuland? Lust zu forschen? Melde dich gern bei mir!

Liebste neugierige Grüße

Deine Christina

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