Themenwochenende: Der Krieg in mir
“Da ist immer wieder diese Wut in mir – ich verstehe sie nicht, sie erschreckt mich. Es ist, als wäre es gar nicht ICH.”
Plötzliche rasende Wut, Scham und Schuldgefühl dafür und für unsere natürlichsten Bedürfnisse, unerklärliche melancholische Schwere, Selbstunterdrückung, Zurücknahme und Opferbereitschaft bis zum Geht-nicht-mehr, kein Ausstieg aus dem Hamsterrad, so sehr wir uns darum bemühen…- all das sind Facetten des Kriegserbes in uns. Gewalt, Vernichtung, Täterschuld, der wir gut möglich nicht einmal selbst begegnet sind – die aber in kleinen Randkommentaren, hochgezogenen Augenbrauen, plötzlichem kaltem Schweigen oder nur in der kaum greifbaren Atmosphäre in unserer Herkunftsfamilie wortlos erzählt wurden und uns genau darum, ohne dass wir etwas davon merkten, direkt unter die Haut gingen.
Das Besondere daran: Die Hartnäckigkeit, Zähigkeit und Veränderungsresistenz.
Die Epigenetik hat nur nachträglich den wissenschaftlichen Beweis dafür geliefert, was zuvor irgendwie unheimlich, nicht in Worte zu fassen, ungreifbar und nur diffus spürbar war: Dass die Erfahrungen unserer Vorfahren in unseren Körper gegenwärtig sind und wirken.
Wir öffnen den Forschungsraum dafür, mit unserem ganzen Repertoire in diese schwer greifbaren Nebelfelder einzutauchen, Konturen zu erkennen, Worte und vor allem heilsame eigene Antworten darauf zu finden – das Schweigen zu brechen, in dem nicht existierte, was zu schrecklich war, um existieren zu dürfen.
Ort: AKADEMIE in der Mühle
Datum: Samstag/Sonntag, 17./18. Juni, jeweils 10:00-18:00 Uhr
Kosten: 222.-€
Mitbringen: Yogamatte, bequeme Kleidung
